Donnerstag, 19. Juni 2014

Sommerferien

Immer unterwegs, ich bin schlaflos in Berlin,
Müde Waden zwischen Schwaden von Nikotin,
Wie ein König ohne Krone, ohne Macht,
Nur die Stempel auf dem Handgelenk, Insignien der Nacht.
Was ich brauch' ist ein Pinguin mit Übergewicht,
Der für mich das Eis bricht, denn ich kann das nicht.

Und ich hab: Kein Bock - auf Smalltalk und schlechte Witze
Kein Bock - Aber Gästeliste
Wo seht ihr euch in 100 Jahren? Noch immer ohne Zukunft und ohne Plan!
                                                                                               - Jennifer Rostock - K.B.A.G.

Es sind noch knappe anderthalb Monate für mich hier in Rumänien. Es ist wahnsinn, wie die Zeit gerade verfliegt. Wenn ich so zurück denke, dann kommt mir meine Ankunft hier im September schon so ewig weit weg vor, weil in der Zwischenzeit einfach so viel passiert ist. Und seltsamerweise kommt mir mein letzter Deutschlandbesuch im Mai auch schon wieder ewig lange her vor, weil in den letzten viereinhalb Wochen auch so unendlich viel passiert ist, ohne dass wir großartig wirklich was unternommen haben. Und die letzten paar Wochen sind auch schon extrem vollgestopft mit einem weiteren Freiwilligentreffen und unserem Urlaub, so dass auch diese im Nu verfliegen werden und ich schneller wieder in Deutschland bin, als es mir lieb ist. Wie nah meine endgültige Heimkehr mittlerweile gerückt ist, ist mir diese Woche deutlich geworden. Wir haben unser Ferienprogramm erhalten und werden diese größtenteils in einer Einrichtung in Cluj verbringen. Heute war der letzte Schultag für die Kinder und damit mein letzter richtiger Arbeitstag in Mera. Man hat diese typische Vorferienstimmung der Kinder gespürt, aber es war etwas ganz anderes, sie nicht als Schüler wahrzunehmen. Zur Feier des letzten Schultages fand in der Schule die Zeugnisausgabe statt, die in einem etwas größeren Rahmens zelebriert wurde, wodurch wir Freiwillige gemeinsam mit unseren Kollegen ihr beigewohnt haben. In der Diakonia wurde dann noch Geburtstag gefeiert und wir vier Freiwillige durften uns den Kindern noch zum Abschied durch eine PowerPointPräsentation vorstellen, bevor die Kinder dann in ihre wohlverdienten Ferien entlassen worden sind.

Nun sitze ich hier, schaue Kolumbien gegen die Elfenbeinküste und esse fleißig Kirschen. Der Sommer macht in Rumänien nämlich richtig viel Spaß, weil es überall frisches Obst und Gemüse zu kleinen Preisen zu kaufen gibt. Das hat mich besonders in der Erdbeerzeit erfreut. Was mich auch freut ist natürlich der erste deutsche Sieg gegen Portugal, den wir in einer Kneipe mit angesehen haben. Dort durften wir auch die Niederländer gegen die Spanier siegen sehen, auch wenn der Ton schneller war als das Bild und uns der Moderator so schon im Vorfeld verraten hatte, ob aus der Situation ein Tor entstehen wird oder nicht. Die anderen Spiele verfolge ich gerne in diversen Livestreams, auch wenn ich beim gestrigen Rauswurf der Spanier leider eingeschlafen bin. Dass die Spiele aber auch so spät sein müssen...

Ansonsten waren wir Diakonie-Freiwilligen vor ein paar Tagen mit unserer Koordinatorin wandern. Leider habe ich keine Fotos gemacht und die von den anderen noch nicht erhalten, aber ich hoffe, dass ich sie demnächst nachreichen kann.
Außerdem war Anna letzte Woche zu Besuch. Neben dem üblichen Besucherprogramm hier in Cluj sind wir mit ihr nach Cojocna an einen Salzsee gefahren. Mit einem Salzgehalt von 27 bzw 29 Prozent wird dann auch das Schwimmen überflüssig. Und auch wenn ich, noch müde vom Feiern am Abend zuvor, die ganze Zeit in der Sonne eingeschlafen bin, habe ich dank Sonnencreme keinen (bzw nur ein ganz klein wenig) Sonnenbrand davon getragen -  was ja dann doch ziemlich untypisch beim ersten Baden im Sommer für mich ist, ich kleines Kellerkind. Anna ist am Montag wieder abgereist und es war echt schön nochmal jemanden aus der Heimat hier gehabt zu haben :)

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