Dienstag, 26. November 2013

Singen ohne Texte kennen

Das letzte Wochenende habe ich ziemlich ruhig verbracht. Freitag gab es Käsefondue, um Aninas Abschied gebührend zu feiern. Meine liebe Mitbewohnerin ist am Samstag nämlich wieder zurück in die Schweiz geflogen, wo es (auch wenn Anina immer widersprochen hat) nur Berge, Täler und Käse gibt. Und ich hatte Freitag ein wunderbares Erfolgserlebnis, ich habe nämlich auf rumänisch ein Taxi bestellt. Eigentlich nicht wirklich schwer, aber wenn man wie ich ist, dann kann man sich da ja manchmal etwas anstellen. Ich bin nur froh, dass ich aus dieser Sache rausgekommen bin, ohne denen meinen Nachnamen diktieren zu müssen, das hätte dann nämlich doch für Probleme gesorgt. Nach dem ziemlich schweizerischen, aber schönen Abschiedsabend (neben Käsefondue gab es nämlich auch noch Schokolade aus der Schweiz) für Anina, habe ich sie am Sonnabend zum Flughafen gebracht. Jetzt kenne ich also auch noch den winzigen Flughafen hier in Cluj, zu dem man lieber nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist. Kann nämlich sein, dass die etwas unregelmäßig kommen und es am Ende auch noch knapp wird. Am 21.12. darf ich dort dann auch um 6.50 Uhr in meinen Flieger Richtung Heimat steigen :) Und bis dahin lebe ich jetzt auch vorerst wieder alleine in meinem Einzimmerappartment und habe mich auch schon wieder richtig ausgebreitet.
Danach ging es dann noch mit Kathrins Besuch aus Sibiu Papanas essen und abends mal wieder ins Janis, ein bisschen tanzen bis die Füße schmerzen. Der Sonntag wurde dann, wenn ich nicht gerade zum Kaufland gewandert bin, der einfach ein viel besseres Angebot als Auchan hat, mit Wäsche waschen und Filme schauen verbracht. Und natürlich mit ganz viel chatten!!!

Und weil es einfach überhaupt keine neuen Bilder gibt, die ich euch präsentieren kann, habe ich mich mal für etwas anderes entschieden. Ich möchte euch nämlich mal ein bisschen über die Musik hier erzählen. Vor ein paar Tagen, vielleicht auch Wochen; das Zeitgefühl verschiebt sich hier bei mir so sehr. Manchmal rennt die Zeit davon und manchmal scheint sie einfach stehen geblieben sein und es geht einfach nicht voran mit den Tagen... Jedenfalls habe ich beschlossen, dass ich, bis ich wieder zu Hause bin, Energy Sachsen nicht mehr im Livestream verfolge, damit ich überrascht bin, was gerade so in Deutschland im Radio gespielt wird.
Auch wenn ich eigentlich kein rumänisches Radio höre, bekommt man natürlich doch so ein wenig mit, was gerade hier so in den Charts ist. Liegt es daran, dass die Leute in den Clubs zu irgendwelchen Liedern voll abgehen, die ich überhaupt nicht kenne, oder weil in Cafés und Restaurants immer unheimlich laut Musik läuft oder der Bus- oder Taxifahrer das Radio angeschaltet hat. Jedenfalls gibt es natürlich neben den Liedern, die auf der ganzen Welt gerade überall hoch- und runterlaufen und hier scheinbar immer ein bisschen später als in Deutschland ankommen, unheimlich viel rumänische Musik. Aber offenbar stehen die Rumänen auch auf Musik aus Deutschland, so hört man ziemlich häufig von Lena Meyer-Landrut 'Satellite' oder Sarah Connors 'From Sarah with Love'. Und es ist auch schon vorgekommen, dass der Kellner in der Kneipe Rammstein angemacht hat, als er mitbekommen hat, dass deutsche Gäste da sind.
Damit ihr mal ein bisschen mitbekommt, was ich gerade so rumänisches höre, habe ich ein paar Links für euch. Besonders Spaß macht es übrigens lautstark mitzusingen, auch wenn man nur von zwei Zeilen den Text kann und eigentlich auch nicht wirklich einen Überblick hat, was da gerade so gesungen wird. Ich hoffe, dass die Videos alle in Deutschland laufen. Im ersten Lied geht es um Schuhabsätze (Toc = Absatz), das nächste Lied heißt 'Perfect fara tine', also so viel wie 'Perfekt ohne dich'. Und das dritte Lied dürfte ja klar sein. Also ich bin mal gespannt, ob ihr reinhört und was ihr so davon haltet. 

Ich werde mich jetzt noch ein bisschen selbst bemitleiden, weil mich gestern die Zumbatante so gestrietzt hat und ich jetzt furchtbaren Muskelkater in den Waden habe... und noch ein wenig in der ARD Mediathek rumstöbern. Nicht einmal mehr 586 Stunden und ich bin erstmal wieder in Deutschland :)

Donnerstag, 21. November 2013

Weltmeisterschaft und rosa Mumien

Liebe Freunde, Fans und Genossen,
Es ist jetzt noch genau ein Monat bis ich über Weihnachten nach Hause fliege. Und mit jedem Tag steigt die Vorfreude mehr, einfach wieder für ein paar Tage in meinem Bett zu schlafen, die Leute auf der Straße zu verstehen und alle wiederzusehen. Ich denke, dass es richtig schwer werden wird, wieder hierher zurück zu kommen, zumal ich die letzten Tage echt down war. Mir ist nämlich klar geworden, dass ich zur Fußballweltmeisterschaft nicht zu Hause sein werde. Ich wette, dass Deutschland dieses Jahr Weltmeister wird und ich eine riesige Party verpasse!!! Daher garantiere ich euch hiermit: Sollte die deutsche Nationalmannschaft ins Finale einziehen, dann werde ich hier alles stehen und liegen lassen, mich in den nächsten Bus in Richtung nach Hause setzen und das Endspiel in Deutschland vor dem Fernseher verbringen... Public Viewing sieht in Rumänien nämlich so aus, dass eine riesige Leinwand auf dem Markt aufgebaut wird und 20 Leute und eine Menge leere Stühle davorstehen. Und da sich Rumänien ja eh nicht für die WM nächstes Jahr qualifiziert hat, wird das Interesse hier bestimmt eh nicht so groß sein.
Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei und mein Handy macht im Dunkeln keine guten Bilder.
Aber das Wesentliche ist ja zu erkennen...
Doch obwohl ich jetzt Depri schiebe, weil ich zur Weltmeisterschaft nicht zu Hause bin, habe ich dennoch weiterhin nichts als Unfug im Kopf. Und so ist gestern zu einem richtig exemplarischen Abend unserer Chaostruppe entartet. Zunächst hatten wir den Bus in Mera verpasst und sind dann im Rückraum eines Kleintransporters mit nach Cluj genommen wurden. Das war wieder eine so typisch rumänische Aktion wie ich sie in Deutschland wohl vermissen werde. Abends haben wir uns dann noch bei den Jungs getroffen. Nachdem zunächst der halbe Kaufland von uns auseinandergenommen wurde, hatten wir bei Salat, Mici (irgendeine Fleischbabsche) und Cola den super Einfall, was man mit dem ganzen rosa Klopapier so anfangen könnte. Drunter leiden musste natürlich ich. Und auch die Vorteile eines Balkons, der zur Straße liegt, habe ich gestern zu schätzen kennengelernt. Man kann nämlich von oben schauen, wie der Besuch seiner Mitfreiwilligen aussieht, und sich dann je nach Aussehen entscheiden, ob man sich nochmal umzieht oder nicht, bis geklingelt wird und man ihnen die Tür aufmachen muss... 
Bevor meine Playlist aber weiter schon längst vergrabene Lieder aus alten Tagen auskramt, die ich eigentlich alle mal löschen sollte, werde ich jetzt lieber die nächste Folge "Sturm der Liebe" gucken und noch ein paar Fotos von gestern anhängen!

Irgendwie waren alle dagegen Teddy über die Gruppenkasse zu kaufen...
Kathrins hämisches Grinsen da am Rand!
Gruppenfoto.

Donnerstag, 14. November 2013

Freiwilligentreffen in Rusciori

So, ich melde mich auch mal wieder. Außerdem haben Mama und Papa schon gemeckert! ;)

Wirklich viel zu erzählen habe ich eigentlich nicht, aber ein bisschen was gibt es ja dann doch immer. Letzte Woche war ich von Mittwoch bis Sonntag in Sibiu. Besser gesagt in Rusciori, einem kleinen Dorf kurz vor Sibiu. Dort fand auf einem Kindernbauernhof (es ist nicht wirklich ein Bauernhof, heißt aber so) ein Treffen für alle deutschen Freiwillige in Rumänien statt. Am Ende waren wir über 20 Freiwillige, was aber noch lange nicht alle hier sind. Es war echt spannend mal ein paar von den anderen zu treffen, zu erfahren, in welchen Projekten sie arbeiten und wie es ihnen so in Rumänien ergeht. Außerdem weiß ich jetzt wie man Zakuska zubereitet. Eigentlich ein ziemlicher Aufwand und eine große Sauerei, aber es schmeckt auch echt gut.
Am Samstag waren wir alle dann in Sibiu. Gar nicht so einfach für über 20 Leute Taxis zu bestellen, aber am Ende wussten die Taxifahrer dann, wo in Rusciori die evangelische Kirche ist. Und zu fünft (also fünf Freiwillige plus Fahrer) Taxi zu fahren ist gegen einen kleinen Aufpreis in Rumänien auch kein Problem.
Rusciori ist noch einmal mehr Dorf als Mera, auch wenn ich mir eigentlich gar nicht vorstellen konnte, dass das geht. Selbst unsere Mitarbeiter in Mera bezeichnen Mera immer als Dorf-Dorf. Also müsst ihr euch Rusciori als Dorf-Dorf-Dorf vorstellen.Während bei uns in Mera ja nur die Kühe und Wasserbüffel über die Straße laufen und ab und an mal eine Schafherde, laufen hier auch Schweine rum und verbreiten noch einmal mehr rumänischen Dorf-Charme. Mit wieder einmal schönem, sonnigen Wetter und den Bergen im Umkreis, wurde uns Freiwilligen eine wirklich idyllische Stimmung vermittelt.
Ansonsten hatte ich bei dem Freiwilligentreffen endlich mal die Möglichkeit Fiona und Max davon zu überzeugen, dass es die Wörter, die ich sage, tatsächlich gibt und ich sie mir nicht nur ausdenke. Ist doch immer wieder schön auf Menschen aus meiner Region zu treffen, die mich verstehen, wenn ich von "Pfannkuchen", "Mach' Eier" und vom "Tür Rummachen" spreche.
Der Kinderbauernhof.
 Auch wenn ich ja schon in Sibiu war, habe ich trotzdem nochmal ein paar Bilder gemacht:

Vorgestern gab es dann für mich eine große Überraschung. Aus Deutschland hat mich ein riesiges und schweres Paket ereilt. Darin sind 24 kleine Geschenke, was das nur sein mag? Anscheinend wollen Mama und Papa, dass ich Weihnachten nach Hause kuller oder sie hoffen, dass das Flugzeug nicht mit mir abheben kann und sie ihre Ruhe haben ;) Aber da haben sie nicht die Rechnung mit TDance gemacht. Ich gehe jetzt nämlich immer ein paar Mal die Woche zum Zumba und/oder StreetDance. Klappt auch auf rumänisch ganz gut!
Päckchen! Einen Teil der Sachen werde ich aber an meine Kinder abtreten.